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Historische Fahnen Niederense

„Als König kehre ich zurück“

Die Schützenbrüder aus Niederense gehörten bis 1921 der seit 1824 bestehenden Bruderschaft Oberense an. Die Entwicklung der Dörfer führte dann zur Gründung der eigenen Bruderschaft unter dem Schutz des heiligen Hubertus. Die Trennung erfolgte im brüderlichen Schützengeist, wie die Gründungsurkunde vom 07. August 1921 deutlich macht. 1935 wurde der Begriff Oberst auf Anordnung der NSDAP durch die Bezeichnung „Vereinsführer“ ersetzt. Nach der Wahl des Vereinsführers Franz Fioret musste der Zellenleiter der NSDAP der Wahl zustimmen. Es konnten nur Personen in den Verein aufgenommen werden, die arischer Abstimmung waren und das 18. Lebensjahr vollendet hatten.

Vom Gauschützenbund wurde am 30. Januar 1938 dem stellvertretenden Vereinsführer mitgeteilt, dass der bisherige Vereinsführer Franz Fioret nicht weiter anerkannt werde. Eine außerordentliche Generalversammlung wählte Franz Luhmann zum neuen Vereinsführer. Der abgesetzte Vereinsführer schoss noch im gleichen Jahr den Schützenvogel ab und verdeutlichte in der Herbstversammlung: Als Führer wollten Sie mich nicht haben, als König kehre ich zurück. Er wurde anschließend, sogar mit Zustimmung der Partei, zum Ehrenmitglied ernannt.

Schon 1936 war die Schützenbruderschaft Niederense dem Sauerländer Schützenbund (SSB) beigetreten. 1938 musste die Bruderschaft aus politischen Gründen in einen Verein umgewandelt werden. Eine erste Versammlung führte am 06.09.1947 die Schützen im Lindenhof zusammen. Im August des folgenden Jahres wurde in Oberense das erste Schützenfest gefeiert. 1954 wurde mit dem Bau einer Gemeinschaftshalle begonnen, 1970 wurde die Mehrzweckhalle der Gemeinde von der Bruderschaft übernommen. Sie wurde 1974 ausgebaut und 1979 um einen Küchentrakt erweitert. Am Schützenfest werden ab Sonntag nachmittag Freibier und alkoholfreie Getränke ausgeschenkt.

Kreisschützenfeste wurden an der Möhne in Niederense in den Jahren 1979, 1991 und 2005 gefeiert. In Niederense feierte der Kreisschützenbund Soest 1996 auch das 25-jährige Bestehen. Michael Hupfeld aus Niederense wurde 1985 in Oestinghausen, Dirk Obermeier 1991 in Niederense Kreiskönig. Im Jahr 2012 konnte zuletzt Sascha Wortmann die Kreiskönigskette tragen. Ein Jahr zuvor wurde Lars Bittis in einem spannenden Wettkampf Kreisjungschützenkönig. Im Jahr 2016 konnte die Bruderschaft mit Frederik Köhler wieder einen Kreisjungschützenkönig stellen.

1988 wurde Brudermeister Friedel Junker zum Ritter des Ordens vom roten Löwen von Limburg und des hl. Sebastian von Soissons und Navarra ernannt. 1995 erhielt Franz-Josef Gerlach das „Silberne Verdienstkreuz des hl. Sebastianus“. Klaus Lenze, verstorbener, langjähriger Kreisgeschäftsführer und Ehrenmitglied des Kreisschützenbundes Soest, wurde am 18.03.2007 in Koblenz zum Ritter geschlagen und erhielt ebenfalls das „Kreuz am Bande“ des Ordens „Roter Löwe und des heiligen Sebatian von Soissons und Navarra“. Von 1981 bis 1996 wurden mehr als 50.000 DM für soziale Zwecke gespendet. 1999 feierten die Schützen aus Niederense das 175-jährige Bestehen, 2005 wurde das Kreisschützenfest mit 1500 Schützen aus dem Kreisschützenbund Soest und benachbarten Vereinen und Freunden gefeiert. Aktuell hat die Bruderschaft Niederense mehr als 800 Mitglieder und ist in 3 Kompanien und eine Jungschützenkompanie gegliedert.